TIME TO SAY GGODBYE!

TOO MANY LOVERS
AIN´T GOOD FOR YOU
BEFREIE DICH VOM ÜBERFLUSS

Kennt ihr Marie Kondo? Marie ist eine japanische Autorin und Beraterin für´s Aufräumen. Ich habe ihr Hörbuch gehört und habe mich in vielen Dingen bereits wieder erkannt. Denn obwohl Marie Kondo auf den ersten Blick nichts mit Nachhaltigkeit zu tun haben mag, propagiert sie genau den selben Ansatz wie Nachhaltigkeitsexperten: Suffizienz – bedeutet: ausreichend / genug. Nur so viel besitzen wie man braucht.

Wie geht Marie Kondo vor beim aufräumen? Zunächst wird auf das nötigste reduziert. Das mache ich einmal im Jahr, denn jedesmal fällt es mit leichter zu reduzieren. Denn nach dem Suffizienz Begriff folgt im nachhaltigen Lebensstil der Begriff Minimalismus. Minimalismus bedeutet „wenig“ – also auch wieder nur so viel wie nötig. Zudem gibt uns Minimalismus eine enorme Freiheit.

Warst du schon mal auf einer Rucksackreise? Nur du und dein Rucksack unterwegs und das am besten für mehrere Monate weit weg von zu Hause. Ich habe solche Reisen öfter gemacht, am längsten war ich 5 Monate in Südostasien unterwegs. Ist jetzt erstmal (heutzutage) nichts besonderes mehr. Dennoch alle diejenigen die diese Erfahrung gemacht haben (damit meine ich nicht die Erfahrung ein 10-Bett Zimmer zu teilen mit mehr oder weniger miefenden anderen Rucksackreisenden), wissen vielleicht wie erdrückend das Gefühl ist wenn man wieder vor seinem eigenen vollen Kleiderschrank steht, nachdem man eine lange Zeit mit 10 Kleidungsstücken ausgekommen ist. Klar, das wechselnde Klima spielt bei uns eine große Rolle und 10 Kleidungsstücke sind da nicht ausreichend, aber diese Überforderung mit all den Kleidern im eigenen Schrank! Vielleicht kennst du dieses Gefühl? Kurz nach der Rucksackreise fing auch meine Reise in die Nachhaltigkeit an, ich kann sagen dass mein Rucksack ein Auslöser war mich mit Überfluss zu befassen.

Zurück zu Marie Kondo: Sie fängt das Aufräumen also mit aussortieren an. Dabei soll der_die Betroffene alle Sachen auf einen Haufen legen. Je nach Bereich, also nicht alles auf einmal, aber meistens beginnt man beim eben genannten Kleidern. Also ran da: Lege alle Deine Klamotten (aus der ganzen Wohnung oder Haus) auf einen Haufen auf Dein Bett. Dann beginnt das aussortieren. Ich würde Dir dazu das Buch von Marie Kondo empfehlen.

Was nun mit deinen aussortierten Sachen?

Altkleidercontainer empfehle ich als allerletzte Option. Warum? „Jährlich werden ungefähr 1,3 Millionen Tonnen Kleidung entsorgt. Fast drei Viertel aller gebrauchten Kleidungsstücke landen bei Textilverwertern. (…) Zeitgleich mit dem deutlichen Anstieg der Herstellung neuer Kleidung haben seit dem Jahr 2000 die Altkleiderexporte dramatisch zugenommen. Im Jahr 2014 sind 4,3 Millionen Tonnen gehandelt worden. Zu den führenden Exporteuren gehören die USA, Deutschland, Großbritannien, Süd-Korea, Japan, die Niederlande, Malaysia, Belgien, China und Frankreich. Inzwischen sind die Märkte für Second-Hand-Kleidung gesättigt, und schlechte Qualität – unter anderem verursacht durch billige Synthetik-Mischfasern – eignet sich oft nicht für den Wiederverkauf. Zudem weigern sich immer mehr Staaten des globalen Südens, den Kleidungsmüll ins Land zu lassen. Zum Schutz der lokalen Textilproduktion haben inzwischen 42 Nationen, überwiegend in Afrika, Süd-Amerika und Asien, den Import von Altkleidern beschränkt oder ganz verboten. Das System für Second-Hand-Kleidung ist am Rande des Kollapses.“ 1

Hier mein Tipp wie man mit aussortierter Kleidung vorgeht. Dein Berg an aussortierter Kleidung sollte sich nach jedem Schritt verringern. Am Ende sollte nur ein kleiner Rest übrig bleiben.

  1. Organisiere eine Kleidertauschparty. Versuche nicht zu viel von den anderen mitzunehmen, du hast ja gerade erst aussortiert.
  2. Verkaufe deine gebrauchten Sachen auf dem Flohmarkt oder im Internet.
  3. Schaue in deiner Umgebung nach Projekten an die du direkt spenden kannst, z.B. Obdachlosenhilfsprojekte, Frauen- oder Familienorganisationen, Organisationen für Geflüchtete.
  4. Basics aus Baumwolle und Jersey wie Shirts, Tops oder Sweatshirts kann man super zu Putzlappen und Topflappen verarbeiten.
  5. Der kleine Rest der übrig bleiben sollte, kann dann zum Altkleidercontainer gebracht werden. Bei mir waren es meist am Ende nur einige Schuhe mit Absatz und Handtaschen von schlechter Qualität.

Das ganze Verfahren klingt aufwändig, aber es lässt dich ab dann zwei mal überlegen, was du dir wieder in deinen Schrank holst.

Damit bist Du bereit für den nächsten Schritt: die Bedarfs-Pyramide! Bevor du dir etwas neues kaufst (Pyramidenspitze) gibt es viele Wege Abwechslung zu bringen in den eigenen Kleiderschrank.

1) https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/s01951_greenpeace_report_konsumkollaps_fast_fashion.pdf

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