Zähne putzten ist ein empfindliches Thema. Da meine Zähne anfällig sind für Karies, habe ich mich lange nicht an dieses Thema herangewagt. Allerdings bin ich mit Hilfe der Onlineplattform „Code Check“ auf die zahlreichen unnötigen und belastenden Zusatzstoffe in Zahnpasta aufmerksam geworden.
In fast jeder konventionellen Zahnpasta findet sich SLS (Sodium Lauryl Sulfate) oder SLES (Sodium Laureth Sulfate). SLS wird meist aus nicht nachhaltig erwirtschaftetem Palmöl gewonnen, SLES sogar meist aus Erdöl. Beides sind synthetische Tenside mit starkem Reinigungseffekt. Zu stark wie Dr. Almedom von der Online Plattform „Code Check“ meint: “Sie reagieren nicht nur mit dem unerwünschten Fett auf Haut und Haaren, sondern auch mit den Membranlipiden, die unsere Hautzellen umgeben. So können sie den Schutzmantel, der unsere Haut umgibt schaden”. Das gleiche gilt auf für unseren Zahnschmelz. Diese stark reinigenden Tenside stehen zudem unter Verdacht die Schmerzempfindlichkeit und Kariesanfälligkeit unserer Zähne überhaupt erst zu verursachen. Einige Zahnpasten von namenhaften Herstellern wie Colgate oder Blend-a-med enthalten zudem Farbstoffe und Mikroplastik, welche teils in der EU verboten sind. Alle diese Zusatzstoffe nehmen wir über unsere Mundschleimhaut direkt in den Organismus auf. Bedeutet selbst wenn wir die bedenklichen Stoffe nicht schlucken, gelangen sie dennoch in unseren Körper.
Mein erster Schritt war daher auf Zahnpasta von Naturkosmetikherstellern umzusteigen. „Mit zertifizierter Naturkosmetik kannst Du aggressive Tenside umgehen. Statt dieser verwenden Hersteller Zucker- und Kokostenside oder waschaktive Aminosäuren, die zwar mit weniger Schaum, aber dennoch gründlich und vor allem sanfter reinigen.“ (www.codecheck.info). Seit einiger Zeit nutze ich auch die unverpackten Zahnputztabletten, die es mittlerweile auch schon in vielen Drogerien zu kaufen gibt. Die schäumen zwar weniger (SLS und SLES haben zudem einen schäumenden Effekt), allerdings bekomme ich mittlerweile weniger Löcher und meine Zähne sind unempfindlicher geworden. Ich stelle mir vor, meine Zähne haben jetzt ein viel besseren Zahnschmelz, der sie vor Bakterien besser schützt. Zudem sind Zahnseide und interdental Bürsten (gibt es auch biologisch abbaubar aus Bambusholz) ebenso wichtig zur täglichen Zahnpflege und können auch durch aggressive Zahnpasta nicht ersetzt werden. Gesunde Zähne brauchen also keine aggressive Pflege, vielmehr Schutz und Sauberkeit. Das ermutigte mich ebenfalls meine Zahncreme selber herzustellen und ich war nach dem Gebrauch positiv überrascht über die Einfachheit und Sauberkeit meiner Zähne.
Zahncreme selber herstellen
Als Basis für selbstgemachte Zahncreme brauchst du Kokosöl, da es antiviral, antifungal, antiparasitär und antibakteriell ist. Ökologische Zahnpasten werden auch auf Basis von Kokosöl hergestellt.
Die zweite Basis ist Natron. Natron reinigt, hellt die Zähne etwas auf und neutralisiert den PH-Wert im Mund (Karies ernährt sich von Säure).
Dann kannst du noch Xylithol (Birkenzucker) hinzufügen, dieser ist antikariogen, hilft also zusätzlich Karies zu vermeiden.
Für einen angenehmen Geschmack verwende reine ätherische Öle (Pfefferminze, Thymian, Zitrone) oder getrocknete Kamillenblüten und Kräuter wie Minze, Salbei oder Thymian.
Zermahle 2 Esslöffel Natron sehr fein mit Hilfe eines Mörsers. Gebe ggf. jetzt auch die trockenen Kamillenblüten oder Kräuter hinzu und zermahle diese ebenfalls sehr fein.
Rühre 3 Esslöffel Kokosöl in einer sauberen Schale mit dem Natron zusammen. Füge nach Belieben Birkenzucker (1 Teelöffel) und ätherische Öle (3-4 Tropfen) hinzu. Fülle die Zahncreme in ein keimfreies Gläschen. Benutzte zur Dosierung gerne einen Spachtel um Bakterien zu vermeiden.
Du willst mehr wissen?
Bist du neugierig geworden und möchtest mehr wissen über Zero-Waste? Melde dich gerne zu den Zero-Waste Workshops an! Ich freue mich dich kennenzulernen und wir starten direkt mit der Herstellung der wichtigsten Grundlagen für dein sauberes und nachhaltiges Zuhause.