Die meisten Zutaten wie Mehl, Gemüse, Obst, Gewürze, getrocknete Hülsenfrüchte oder Öle bekommen wir sehr gut unverpackt, in Mehrwegbehältern, in Papiertüten oder in Glas. Sobald wir anfangen auf Fertiggerichte und -produkte zu verzichten und mehr selber zu kochen, tun wir auch unserem Körper etwas Gutes. Das beste Beispiel dafür ist die Fertigpizza. Eine tiefgekühlte Pizza, ist zwar schnell zubereitet, allerdings ist sie immer in Plastikfolie verpackt und enthält viele Zusatzstoffe die nicht regelmäßig Verzehrt werden sollten, da sie gesundheitsschädigend sein können. Beispielsweise Calciumcitrat, Calciumphosphat oder Sodium Nitrat. Zudem haben Fertiggerichte viel mehr Zucker, Salz als selbst zubereitetes Essen. Des weiteren verwenden die Hersteller oft ungesunde, günstige und sehr umweltschädigende Öle, wie Palmfett, statt hochwertigen und gesunden Ölen, wie Olivenöl. Ein frische Pizza hingegen ist in etwas unter einer Stunde zubereitet, ist gesünder und schmeckt lecker. Das Mehl ist in Papier verpackt, Tomaten, Knoblauch und Kräuter kannst du frisch einkaufen, ohne Verpackungen. Den Mozzarella hole ich bei einem Käsestand frisch, ohne Plastikfolie. Das ist nicht immer möglich, aber versuch´s doch mal!
Seien wir ehrlich, eine Tiefkühlpizza ist wesentlich schneller zubereitet. Zero-Waste kochen verlangt mehr Zeit, da wir vieles von Grund auf selber zubereiten müssen, wie wir am Beispiel der Pizza gut sehen können. Auf der anderen Seite, sparen wir viel Geld, da Rohstoffe immer günstiger sind im Einkauf als Fertigprodukte. Die zwei frischen Pizzas kosten uns gerade mal 1,50 € (250g Mehl kosten ca. 10 Cent, 100g Tomaten 20 Cent, 50 ml Olivenöl 20 Cent, der benötigte Knoblauch, Salz, Pfeffer und frisches Basilikum ca. 20 Cent und der Mozzarella ca. 80 Cent).
Große Preisunterschiede sehen wir bei einigen Lebensmitteln. So kostet ein Liter selbst gemachte Mandelmilch unter. 1,00 €, denn wir brauchen für ein Liter Mandelmilch 70g Mandeln und Leitungswasser. Kaufen wir die Mandelmilch fertig liegt der Preis bei ca. 3,00 €. Das gleiche gilt für viele weitere Lebensmittel wie Marmelade, Senf, vegane Aufstriche und vieles mehr. Viele dieser Lebensmittel lassen sich auch wirklich einfach und schnell herstellen. Einige Rezepte findet ihr hier.
Ich nutzte folgendes 3-Stufen-System:
Super: Unverpackte, in Mehrwegbehältern und in (natürlichem) Papier verpackte Dinge
O.K.: Glas und beschichtetes Papier lassen sich gut recyceln, allerdings verbraucht das Recycling viel Energie.
Vermeide: Mischkunststoffe, Plastikverpackungen (PE,PP,u.s.w.), Verbundstoffverpackungen, Aluminium oder Weißblech. Die Herstellung ist sehr energieaufwändig und diese Verpackungen werden nur bedingt recycelt.
Sei nicht zu streng mit dir, nutzte diese Strategie als Leitfaden und freue dich wenn du neue Möglichkeiten entdeckst unverpackte Lebensmittel einzukaufen. Viele Lebensmittel bekommst du ökologisch oder unverpackt in jedem Supermarkt. Dazu gehören beispielsweise Obst und Gemüse, Brot. Mehl, Zucker, Salz, Griess, Stärke und viele weitere trockene Lebensmittel sind oft einfach nur in Papier oder in Pappkartons verpackt.
Hilfsmittel für unverpacktes Einkaufen:
Leere Gläser (abgewogen, Gewicht des Glases auf dem Deckel notiert)
Kleine Baumwollsäckchen oder Netzte
Dosen und Behälter z.B. aus Edelstahl oder auch von Tupperware
Lebensmittel sind für mich tatsächlich die größte Herausforderung. Da wir bei Putzmitteln und Kosmetik immer auf die gleichen Basisprodukte zurückgreifen, brauchen wir da keine große Auswahl. Beim Essen sieht das anders aus: Wir haben oft Lust Neues auszuprobieren und Lust Geschmäcker wieder zu erleben. Zutaten können vielfältig sein und sich je nach Region unterscheiden. Die beste und einfachste Möglichkeit unverpackt viele Lebensmittel zu bekommen ist natürlich ein Unverpacktladen. Allerdings ist das vielerorts noch schwer. Dennoch hast du vielfältige alternative Möglichkeiten deine Einkäufe möglichst unverpackt zu erledigen.
Möglichkeiten unverpackte Lebensmittel zu bekommen:
Unverpacktläden
Wochenmärkte
Hofläden
Feinkostgeschäfte (z.B. für Kaffee, Tee, Gebäck oder Schokolade)
Fachgeschäfte mit Frischetheke (z.B. für Käse, Fleisch, Backwaren, Fisch, etc.)
Großmärkte (Großgebinde sparen ebenfalls Umverpackung)
Große Supermärkte wie „Kaufland“ o.ä. haben oftmals Trockennahrung unverpackt im Angebot, z.B. Nüsse und Hülsenfrüchte
Einige Biomärkte wie z.B. „Denn´s“ erweitern ihr Sortiment um unverpackte Lebensmittel. Zudem bekommst du in Biomärkten Milchprodukte oftmals in Pfandgläsern.
Eröffne gemeinsam mit Freunden / Nachbarn einen solidarischen Unverpacktladen.
Bei der Herstellung von Lebensmitteln ist es wichtig sauber und keimfrei zu arbeiten, damit sich die Lebensmittel länger halten. Wenn du deinen Aufstrich in ein sauberes und keimfreies Glas füllst, dann hält sich der Aufstrich wesentlich länger. Wenn du Lebensmittel dörrst, einkochst oder fermentierst kannst du sie sogar für Monate und Jahre haltbar machen.
Keimfreie Gläser, Flaschen und Deckel
Benutze für die Aufbewahrung von Lebensmitteln Schraubgläser und Flaschen oder Bügelgläser. Glas lässt sich im Gegensatz zu Plastik sehr einfach auskochen. Dafür Lege die Gefäße, samt Deckel in einen Topf mit Wasser. Bringe das Wasser zum kochen und koche die Gefäße 10 Minuten lang aus. Schon hast du keimfreie Deckel und Gläser.
Du kannst Gläser (ohne Deckel) auch schnell im Backofen entkeimen, in dem du die Gläser heiß auswäschst und dann für 10 Minuten zum Trocknen in einen 160 Grad heißen Ofen stellst. Allerdings dürfen keine Deckel, Gummiringe o.ä. in den Ofen und das auskochen ist etwas wirkungsvoller.
Arbeite mit sauberen Hilfsmitteln
Spüle alle Hilfsmittel die du brauchst (Messer, Brettchen, Schalen, Löffel, Trichter) mit kochendem Wasser einmal ab. Damit verhinderst du, dass mögliche Bakterien oder Verschmutzungen in deine Lebensmittel gelangen.
Bist du neugierig geworden und möchtest mehr wissen über Zero-Waste? Melde dich gerne zu den Zero-Waste Workshops an! Ich freue mich dich kennenzulernen und wir starten direkt mit der Herstellung der wichtigsten Grundlagen für dein nachhaltiges Zuhause.
Fotos: Alana Zubritz
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